Tuesday, February 20, 2024
Wann ist eine KI-basierte Software ein Medizinprodukt? Ein Fallbeispiel
Im Zeitalter technologischer Revolutionen, besonders durch Künstliche Intelligenz, stehen wir an der Schwelle zu bahnbrechenden Fortschritten in der Medizin. Doch mit großen Fortschritten kommen große Herausforderungen, insbesondere bei der Klassifizierung und Zertifizierung von Software als Medizinprodukt.
Ein prägnantes Beispiel ist ein Unternehmen, das erfolgreich einen KI-basierten Symptomchecker entwickelte. Der nächste Schritt? Die Nutzung dieser Technologie zur Identifikation von Patienten mit seltenen Krankheiten durch die Analyse von Krankenakten. Eine Aufgabe, die nicht nur Fachkenntnisse erfordert, sondern auch eine sorgfältige Navigation durch den Zertifizierungsdschungel gemäß der Medical Device Regulation (MDR).
Die Erfahrung zeigt, dass die frühe Auseinandersetzung mit den Anforderungen und eine strategische Planung der Zertifizierungsprozesse entscheidend sind. Nicht jede Softwareanwendung muss diesen Weg gehen, aber für jene, die es tun, öffnen sich Türen zu neuen medizinischen Möglichkeiten.
Zur Einführung KI-gestützter Lösungen im Gesundheitswesen führt kein einfacher Weg. Dennoch, durch die richtige Planung und Einhaltung der Vorschriften, kann es zu einem kraftvollen Werkzeug werden, das Leben verbessert und Diagnosen beschleunigt. Ein spannender Weg liegt vor uns, bereit, die Grenzen des Möglichen zu verschieben und Patienten effizienter zu unterstützen.
Das Fallbeispiel konkret:
Es soll eine KI-basierte Software zur Anwendung kommen, die die Identifikation von Patienten mit seltenen Erkrankungen durch Analyse vorhandener Krankenakten ermöglicht.
Problemstellung: Ist diese Software als Medizinprodukt zu zertifizieren, wenn ja, mit welcher Klassifizierung und welche Schritte sind dazu nötig?
Lösungsansatz:
1) Da die Software hier spezifisch zum Nutzen eines Patienten eingesetzt wird, gilt die Anwendung als Medizinprodukt.
2) Die Einführung der Medical Device Regulation (MDR) stellt erhöhte Anforderungen, einschließlich umfangreicher Gebühren für den Zertifizierungsprozess.
3) Besonders bei der Anwendung von KI steht der Nachweis des Aufbaus, der Funktionsweise und der Reproduzierbarkeit im Mittelpunkt.
Ergebnis: Die Berücksichtigung der langen Entwicklungszeit und die frühzeitige Planung der erforderlichen Zertifizierungsschritte sind entscheidend. Bei Anwendung von KI-basierter Software sind die korrekte, nachvollziehbare Entwicklung und nachfolgende Zertifizierung also wesentliche Meilensteine.
Andere Lösungswege wären denkbar: zB bei manueller Eingabe reiner Filterkriterien in eine Datenbank. Eine solche Anwendung gilt nach allgemeiner Meinung nicht als Medizinprodukt und muss daher nicht dem aufwändigen Weg der Zertifizierung folgen. Der Nachteil ist der Verlust der Vorteile neuartiger Technologien, wie Künstlicher Intelligenz.
Fazit: Dem Unternehmen wurden die Zertifizierungsschritte im Einzelnen dargelegt und empfohlen, die entsprechend lange Vorbereitungszeit rechtzeitig einzuplanen, um den Markterfolg zu sichern.
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